Montag, 26. August 2013
Geht es bergauf???
Wow!!! Die Maltherapie heute war echt richtig richtig gut!
Das ganze Wochenende war ich voller Traurigkeit und Verzweiflung und in mir war ein riesiger Knoten. Ich hab versucht zu weinen, aber es ging nicht, der Knoten war viel viel zu fest. Und ich ging davon aus, dass das auch heute so bleiben werde. Der Maltherapie hab ich neutral entgegen geblickt. Mit Herrn U. komm ich nicht so wirklich klar, ich kann nicht sagen, was es ist, aber er hat irgendetwas an sich, das mein Misstrauen erregt und ich hatte ihn schon am Freitag ziemlich deutlich abblitzen lassen. Und mir war klar, dass ich das heute wieder tun würde.
Ich wollte gerade anfangen, mir meine Sachen zusammen zu suchen, da kam Frau O., meine Maltherapeutin vom letzten Mal zu mir (sie hatte letzte Woche noch Urlaub) und fragte wie es mir ginge und so kamen wir ins Gespräch. Ich sagte ihr, dass ich mich bei Herrn U. nicht wohl fühle und sie meinte, dass das absolut kein Problem sei, wenn ich wieder zu ihr wolle! Und so hatte ich praktisch eine Einzelstunde bei ihr, weil ihr sonst niemand zugeteilt war. Ich zeigte ihr meine beiden Gemälde vom Freitag (eine massive Mauer) und vom Wochenende (ein ganz ganz schwieriges Labyrinth) und während wir darüber redeten und ich ihr die Bedeutung der Bilder erklärte, da löste sich der Knoten und ich fing an zu weinen. Die Tränen strömten nur so und ich machte kurz den zwecklosen Versuch, sie zurück zu halten, aber Frau O. meinte, ich sollte sie laufen lassen und so ließ ich sie laufen. Und sprach mit ihr über alles was in mir vorging, über meine Enttäuschung, meinen Selbsthass, meiner Sehnsucht ein besserer Mensch zu werden und die mich zurzeit so sehr beschäftigende Frage: Wer bin ich? Und sie hatte gute Worte für mich. Und so haben wir 45min nur geredet und ich habe nichts gemalt. Aber das war nicht schlimm und für Frau O. auch in Ordnung, denn das war wichtiger und besser. Und so konnte ich den ganzen Mist mir von der Seele reden, obwohl ich das eigentlich gar nicht wollte.

Jetzt muss ich aber das mit Frau Wi. irgendwie wieder in Ordnung bringen…    Ich habe ihr nun einen Brief geschrieben, in dem ich mich für mein törichtes und kindisches Benehmen von ganzem Herzen entschuldige. Ich weiß nicht, wie viel ich bei ihr angerichtet und kaputt gemacht habe und kann nur hoffen, dass sie mir verzeiht und dass diese ganze leidige Geschichte an unserem Verhältnis zueinander nichts geändert hat. Wobei, etwas MUSS sich an diesem Verhältnis ändern! Ich habe unsere Heileurythmietherapeutin-Heileurythmiepatientin-Beziehung auf eine Ebene gehoben, auf der sie so rein gar und überhaupt nichts zu suchen hat. Frau Wi. ist mir in meiner Sehnsucht nach Freundschaft viel zu wichtig geworden. D.h. ich muss unsere Therapeutin-Patientin-Beziehung wieder auf die für sie richtige Ebene bringen und ihre Wichtigkeit für mich drastisch reduzieren und mir klar machen, dass sie „nur“ meine Therapeutin ist und sonst nichts! Und ich für sie nur eine Patientin wie so viele andere vor und nach mir. Damit sich so etwas NIE wieder wiederholt! Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das schaffen werde. Ich muss, denn es ist die einzige Möglichkeit, das was ich ihr angetan habe, wieder gut zu machen…

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